ANA SLADETIC
Neuer Kunstverein Aschaffenburg & Kunstverein Familie Montez, Frankfurt/Main
Die Wände, die ich gewählt habe, hatten historische Bedeutung. Mich faszinierte nicht der Ort selbst, sondern der historische und politische Kontext und der Einfluss der Menschen darauf. Ich fragte mich, wie eine Mauer im Laufe der Geschichte ihre Bedeutung als Grenze oder Barriere verliert. Die Wand wird fast zu einem abstrakten Phänomen, verliert ihre ursprüngliche Bedeutung innerhalb des neu gestalteten Raumes. Die Abdrücke auf Papier deuten darauf hin, dass es sich um etwas handelt, das der Matrix „entnommen“ wurde, um eine Aufzeichnung der realen Oberfläche. Weiße Blätter werden wie weiße Fahnen verwendet.
Durch die Übertragung auf Papier übertrage ich keine Wörter, sondern viel mehr die reale Erinnerung an einen Ort, der abstrakt wird, wie die Geschichte in unserer Realität abstrakt ist, weil wir die Realität der Vergangenheit niemals erfahren können. Die abstrakten Ergebnisse meiner Suche ähnelt den Abenteuern von Don Quijote, in denen er nach einem höheren Zweck menschlicher Beziehungen sucht.
*1985 Vukovar, Kroatien, lebt und arbeitet in Zagreb